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Der sprachliche Giftschrank – und wie du ihm entkommst

In unserer Kommunikation gibt es Formulierungen, die wirken wie kleine Dosen Gift. Sie scheinen harmlos, sind gut gemeint oder einfach nur alltäglich – doch ihre Wirkung kann zwischenmenschlich verheerend sein. Worte wie „immer“, „nie“, „aber“ oder „man müsste mal...“ sind wie kleine Sprengsätze im Gespräch: Sie untergraben Vertrauen, schaffen Distanz oder provozieren unnötige Verteidigung.


💣 Ich nenne diese sprachlichen Stolpersteine den „sprachlichen Giftschrank“. In meinen Seminaren und Therapien visualisiere ich ihn gerne als Kasten voller Begriffe, die wir nur mit äußerster Vorsicht verwenden sollten – wenn überhaupt. Ein einziges dieser Gifte kann ein gutes Gespräch kippen lassen.


⚠️ Typische „Gifte“ in Gesprächen:

  • nie, immer, alles – übertriebene Generalisierungen

  • ja, aber... – versteckte Ablehnung trotz Zustimmung

  • man, eigentlich, sowieso – Verallgemeinerungen, die Verantwortung verschleiern

  • warum / weil – oft als Rechtfertigung oder Angriff verstanden

  • Konjunktive wie „könnte“, „sollte“, „müsste“ – vermeiden klare Haltung

  • Negationen wie „nicht“, „kein“, „nie wieder“ – lösen häufig unbewussten Widerstand aus


💡 Und was hilft stattdessen?


Gute Kommunikation lebt von:

  • Achtsamkeit – Was sage ich? Und warum?

  • Präsenz – Bin ich wirklich im Kontakt oder nur in meiner Meinung?

  • Augenhöhe – Traue ich meinem Gegenüber Reife und Würde zu?


Ein Gespräch wird immer dann fruchtbar, wenn es von echtem Interesse getragen ist. Und das zeigt sich vor allem durch gute Fragen. Wer fragt, öffnet Türen. Wer urteilt, verschließt sie.Denn jede Frage sagt: „Ich will dich verstehen.“


🤝 Wenn Augenhöhe nicht möglich ist…

…dann sollte vielleicht jemand anderes dieses Gespräch führen. Ohne wechselseitigen Respekt ist jede Verständigung zum Scheitern verurteilt – egal wie gut die Argumente sind.


🌱 Fazit

Sprache ist ein machtvolles Werkzeug. Wir können mit Worten trösten, klären, verbinden – oder eben auch verletzen, manipulieren, abschrecken. Wer den „Giftschrank“ kennt, kann ihn gezielt umgehen – und stattdessen Räume für ehrliche, wertschätzende und verbindende Gespräche schaffen.


Wenn du möchtest, stelle ich dir gerne eine Checkliste mit heilsamen Alternativen zu den häufigsten Kommunikationsgiften zusammen – oder eine Übungseinheit für achtsame Gesprächsführung für deinen Beratungsalltag oder deine Selbsterfahrung.


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