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AutorenbildThomas Laggner

Falldarstellung: Sarah & Michael

Falldarstellung für die Lebensberaterausbildung: Konfliktlösung und Beziehungsdynamik

Ausgangssituation

Ein Paar, anonymisiert als "Sarah" und "Michael", befinden sich in einem langjährigen Konflikt, der sich hauptsächlich um finanzielle Angelegenheiten und Kommunikationsprobleme dreht. Beide Partner sind beruflich etabliert, jedoch hat die finanzielle Last des gemeinsamen Besitzes (eine Eigentumswohnung) Spannungen in ihrer Beziehung ausgelöst. Die therapeutischen Sitzungen zielen darauf ab, diese Spannungen abzubauen und die Kommunikation zu verbessern.


Hintergrund

Sarah und Michael leben seit mehreren Jahren in einer gemeinsamen Wohnung, die sie finanziell belastet. Während Sarah sich um emotionale Stabilität und Sicherheit in der Beziehung bemüht, ist Michael oft frustriert über die finanziellen Verpflichtungen und sieht in der Wohnsituation eine ständige Quelle von Stress. Beide Partner haben in der Vergangenheit versucht, ihre Probleme eigenständig zu lösen, ohne langfristige Fortschritte zu erzielen.


Kommunikationsprobleme

Ein zentrales Problem ihrer Beziehung sind die stark unterschiedlichen Kommunikationsmuster. Sarah neigt dazu, sich bei Konflikten zurückzuziehen, was Michael als Ablehnung interpretiert. Michael hingegen reagiert oft mit Kritik und Vorwürfen, die Sarah weiter in die Defensive drängen. Diese dynamische Spirale führt dazu, dass beide immer wieder in alten Mustern verhaftet bleiben und keine produktiven Lösungen für ihre Probleme finden.


Eskalation und Frustration

Während der gemeinsamen Sitzungen mit einem Lebensberater, der ebenfalls als Mediator fungiert, eskalieren die Gespräche häufig. Beide Parteien werfen sich gegenseitig Versäumnisse und mangelnde Kooperation vor. Ein besonderer Streitpunkt ist die Unklarheit darüber, wie mit der gemeinsamen Wohnung weiter verfahren werden soll. Sarah fordert eine klare Klärung der Eigentumsverhältnisse, während Michael zögert, eine Lösung anzunehmen, die für ihn finanziell belastend sein könnte.


Der therapeutische Prozess

Der Lebensberater hat mit beiden Klienten individuelle Gespräche geführt, um ihre persönlichen Bedürfnisse und emotionalen Auslöser besser zu verstehen. Dabei stellte sich heraus, dass Sarah in der Vergangenheit oft in Situationen war, in denen sie sich emotional unter Druck gesetzt fühlte, was ihr aktuelles Rückzugsverhalten erklärt. Michael hingegen hat das Gefühl, dass seine Bemühungen nicht gewürdigt werden, was seine Reaktionsmuster verstärkt.


Ansatz zur Lösung

In der Lebensberatung wurde ein Ansatz gewählt, der auf die Verbesserung der Kommunikation zwischen beiden Partnern abzielt. Ein Schwerpunkt liegt darauf, die Eskalationsspirale zu durchbrechen und die emotionale Sicherheit für beide zu erhöhen. Konkret wurde vorgeschlagen, dass:

  1. Beide Partner regelmäßig miteinander kommunizieren, ohne den anderen zu unterbrechen, um sich gegenseitig Gehör zu verschaffen.

  2. Die finanziellen Themen strukturiert und schrittweise besprochen werden, mit einem Fokus darauf, praktikable Lösungen zu finden, die für beide akzeptabel sind.

  3. Beide lernen, Verantwortung für ihre eigenen emotionalen Reaktionen zu übernehmen, um nicht in alte, destruktive Muster zu verfallen.


Ergebnisse

Nach mehreren Sitzungen zeigte sich eine allmähliche Verbesserung in der Art und Weise, wie Sarah und Michael miteinander kommunizierten. Sie waren in der Lage, einige ihrer Emotionen klarer auszudrücken, ohne sofort in die Eskalation zu geraten. Das Problem der Wohnung bleibt jedoch ein zentraler Punkt, der weiter in den Beratungen behandelt wird. Beide Parteien zeigten Bereitschaft, an ihrer Beziehung zu arbeiten, auch wenn der Weg noch lang scheint.


Fazit

Der Fall Sarah und Michael zeigt typische Herausforderungen in einer Partnerschaft, die durch finanzielle Belastungen und ungesunde Kommunikationsmuster belastet ist. In der Lebensberaterausbildung bietet dieser Fall ein gutes Beispiel für die Anwendung von Methoden zur Verbesserung der Kommunikation und zur Lösung von zwischenmenschlichen Konflikten. Es wird deutlich, dass Geduld, Empathie und die Fähigkeit, sich selbst zu reflektieren, entscheidende Faktoren für den Erfolg der Beratung sind.


Lernziele für die Lebensberaterausbildung:

  1. Konfliktanalyse: Die Bedeutung einer präzisen Analyse der Kommunikationsmuster und emotionalen Auslöser in einer Partnerschaft.

  2. Mediationstechniken: Die Anwendung von Mediationsstrategien zur Deeskalation und Verbesserung der Kommunikation zwischen den Parteien.

  3. Persönliche Verantwortung: Klienten zu helfen, Verantwortung für ihre emotionalen Reaktionen zu übernehmen und gesunde Kommunikationsgewohnheiten zu etablieren.

  4. Finanzielle Konflikte: Die Rolle von finanziellen Spannungen in Beziehungen und die Entwicklung von Strategien zur Lösung dieser Herausforderungen.


Diese Falldarstellung ermöglicht es den Teilnehmern der Lebensberaterausbildung, ein umfassendes Verständnis für die Dynamik von Konflikten in Paarbeziehungen zu entwickeln und gezielt Lösungsstrategien zu erarbeiten.

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