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AutorenbildThomas Laggner

Für beginnende Lebensberater oder Therapeuten: Den richtigen Ansatz finden

Der Beginn einer therapeutischen oder beratenden Karriere kann sich manchmal überwältigend anfühlen. Die Vielfalt an Interventionen, Konzepten und therapeutischen Ansätzen scheint endlos, und jeder Ansatz hat seinen eigenen Nutzen und Anwendungsbereich. Wie findet man also den passenden Weg, um Klienten optimal zu unterstützen? Hier findest du einige Prinzipien und Schritte, die dir dabei helfen, den richtigen Ansatz zu wählen und deine Praxis erfolgreich zu gestalten.


1. Verstehe den Kontext des Klienten

Beginne immer mit einer umfassenden Anamnese, um ein ganzheitliches Bild vom sozialen, emotionalen, körperlichen und psychischen Hintergrund des Klienten zu erhalten. Eine klare Einschätzung hilft dir, die passende Intervention auszuwählen. Verstehe die Bedürfnisse und Ziele des Klienten: Was möchte er mit der Beratung erreichen? Dein Ansatz sollte sich immer an den Wünschen des Klienten orientieren.


2. Orientierung an einem Hauptansatz

Es ist oft hilfreich, einen Hauptansatz zu wählen, der zu deiner eigenen Persönlichkeit und deinen Werten passt. Vielleicht interessiert dich der personzentrierte Ansatz nach Carl Rogers, die systemische Therapie oder die kognitive Verhaltenstherapie (KVT). Ein Hauptansatz gibt dir Stabilität, erlaubt aber gleichzeitig die Integration weiterer Techniken.


3. Flexibilität durch integrative Arbeit

Viele erfahrene Therapeuten arbeiten integrativ, das heißt, sie kombinieren verschiedene Ansätze und Techniken. Es gibt keine Einheitslösung; Flexibilität ist entscheidend. Dein Ziel sollte es sein, deinen "Methodenkoffer" im Laufe der Zeit zu füllen und gezielt einzusetzen.


4. Einschätzung der Klientenstruktur

Menschen reagieren unterschiedlich auf verschiedene Interventionen. Einige sind offen für kreative, expressive Methoden wie die Gestalttherapie, während andere analytische Ansätze wie die KVT bevorzugen. Analysiere die Persönlichkeitsstruktur des Klienten und das Störungsbild, um die passende Methode zu finden.


5. Erfahrungsorientiertes Vorgehen

Teste die Interventionen, die du für angemessen hältst, und bitte den Klienten um Rückmeldungen. Es ist keine Schwäche, eine Methode zu wechseln, sondern zeigt professionelle Flexibilität. Starte mit kleinen Schritten, um die Reaktionen des Klienten zu beobachten.


6. Supervision und kollegiale Beratung

Supervision ist gerade zu Beginn deiner Karriere als Therapeut oder Lebensberater unerlässlich. Besprich deine Entscheidungen mit erfahrenen Kollegen und hole dir neue Perspektiven. Dies fördert Klarheit und hilft dir, weiter zu wachsen.


7. Fortbildung und Spezialisierung

Die Weiterbildung endet nicht mit der Grundausbildung. Regelmäßige Fortbildungen erweitern dein Repertoire und geben dir die Möglichkeit, dich in bestimmten Bereichen zu spezialisieren, beispielsweise bei Angststörungen oder Paartherapie.


8. Orientierung am Veränderungsprozess

Jeder Klient befindet sich in einer anderen Phase des Veränderungsprozesses. Einige sind in der Vorbereitung, andere in der Handlungsphase. Passe deine Interventionen entsprechend an und nutze Techniken wie Skalierungsfragen, um die Motivation des Klienten zu fördern.


9. Vertrauen in den eigenen Prozess

Gerade zu Beginn kann es verunsichern, wenn es nicht "die perfekte Methode" zu geben scheint. Vertraue darauf, dass es nicht um DIE eine Methode geht, sondern um die therapeutische Beziehung. Dein echtes Interesse und die Bereitschaft, den Klienten zu unterstützen, sind oft wirkungsvoller als jede Technik.


10. Die therapeutische Beziehung als zentrales Element

Die Qualität der therapeutischen Beziehung ist laut Studien der wichtigste Erfolgsfaktor. Eine authentische, vertrauensvolle Beziehung ist das Fundament jeder erfolgreichen Beratung oder Therapie. Empathie und Echtheit sind die Schlüssel zur Heilung.

Zusammenfassung

Für beginnende Lebensberater oder Therapeuten ist die Vielfalt an Interventionen und Konzepten eine Chance, nicht ein Hindernis. Ein flexibler, integrativer Ansatz, der die spezifischen Bedürfnisse des Klienten berücksichtigt, führt oft zu den besten Ergebnissen. Die therapeutische Beziehung bleibt dabei das wichtigste Werkzeug – sie ist der zentrale Wirkfaktor, unabhängig von der gewählten Methode. Nutze Supervision und kontinuierliche Weiterbildung, um deine Fähigkeiten stetig zu verbessern und den Klienten bestmöglich zu unterstützen.

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