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AutorenbildThomas Laggner

GAF-Skala


GAF (Global Assessment of Functioning) Globale Erfassung des Funktionsniveaus

Die Global Assessment of Functioning Scale (GAF) wurde erstmals von der American Psychiatric Association 1989 vorgelegt. Sie basiert auf der Achse V des 1994 erschienenen DSM-IV: der Beurteilung des allgemeinen Funktionsniveaus des Patienten.Die GAF dient dem Psychotherapeuten als diagnostische Screening-Maßnahme in Form eines Expertenratings. Dieses orientiert sich an einer Skala zum psychosozialen Funktionsniveau eines Patienten, unabhängig von dessen kulturellen Hintergrund sowie dem Schweregrad seiner Symptomatik.Bei diesem Rating sollten keine körperlichen Einschränkungen berücksichtigt werden, ebenso keine umgebungsbedingten Merkmale.Die GAF kann als einfache Momentaufnahme darstellungen verwendet werden oder auch als Wiedergabe des höchsten Niveaus, das der Patient beispielsweise innerhalb der letzten zwei Jahre erreicht hat. Sie eignet sich auch für die Prä-post-Messung zur Erfassung des Therapieerfolges bezüglich der Zielerreichung und kann somit auch umfassende Aussagen über den klinischen Fortschritt von Patienten wiederspiegeln.


Kurzanleitung:Die GAF-Skala wird in 10 Funktionsniveaus unterteilt. Bei der Beurteilung wird ein einzelner Wert festgelegt, der das allgemeine Funktionsniveau des Patienten am besten wiedergibt. Die Abstufung der 10 Niveaus erfolgt in 10er-Schritten von 1-100%. Je niedriger der Wert, desto ernster der Schweregrad der Symptome kategorisiert, entsprechend auch das Niveau der Funktionsfähigkeit.Es wird derjenige GAF-Wert ausgewählt, bei dem entweder der Schweregrad der Symptome oder das Funktionsniveau in diesem Bereich liegen. Liegen Schweregrad der Symptome und Funktionsniveau in unterschiedlichen 10er-Kategorien, wird die niedrigere gewählt. Der GAF-Wert bezieht sich auf das schlechteste Funktionsniveau innerhalb des Jahres. Im Übrigen jedoch nicht augenblicklich, liegt der GAF-Wert unter dem Niveau.


Langanleitung (Quelle: Saß et al. 2003, S.47):

Schritt 1: Beginn mit der höchsten Wertebene: Hier ist bei jeder Abstufung zu fragen: „Ist entweder das Symptomniveau oder das Funktionsniveau auf einem Funktionsfähigkeitsniveau niedriger als auf dieser Ebene?“


Schritt 2: Bis zu jener Abstufung der Wertebene, die das Niveau erreicht wird, das am geringsten ist. Danach wird das Funktionsniveau bzw. der Funktionsstörungsbereich gewählt, welcher das allgemeine Funktionsniveau betrifft.


Schritt 3: Zum Vergleich ist das nächsthöheren Niveau zu bestimmen, um zu verfahren, da jeweils auf einen GAF-Wert festzustellen.Im Allgemeinen handelt es sich um den Unterschied, wenn dies der Fall.


Schritt 4: Um den spezifischen GAF-Wert innerhalb des ausgewählten Dezilbereichs festzulegen, ist zu erwägen, ob die Person hinsichtlich ihrer Funktionen am oberen oder unteren Rand des Bereichs einzuordnen ist. Ein Beispiel wäre eine Person, die Stimmen hört, welche jedoch das Verhalten nicht beeinflussen (z.B. jemand mit seit langem bestehender Schizophrenie, der die Halluzinationen als Teil der Erkrankung akzeptiert). Wenn die Stimmen relativ selten auftreten (z.B. höchstens einmal wöchentlich), wäre ein Wert von 39 oder 40 angemessen. Im Gegensatz dazu wäre ein Wert von 31 oder 32 passend, wenn die Person fast ständig Stimmen hört.


Quellen:

  • Saß, H., Wittchen, H.-U., Zaudig, M. & Houben, I. (Dt. Bearbeitung)(2003): Diagnostische Kriterien des Diagnostischen und Statistischen Manuals Psychischer Störungen. DSM-IV-TR. Göttingen: Hogrefe, 47-49.

  • Margraf, J & Schneider, S. (2006): Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen (DIPS). Handbuch, Interviewleitfaden, Protokollbogen. 3., vollst. überarb. Aufl., Heidelberg: Springer, 141-142.


Weiterführende Literatur:

  • Schäfer, S. (2010): Immer öfter eine gute Wahl: Lizenzfreie Testverfahren. Psychotherapie Aktuell 3/2010, S. 12-16


    Ein ausführliches Literaturverzeichnis dazu auf: www.dptv.de dort Psychotherapie Aktuell / Literaturverzeichnis



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