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AutorenbildThomas Laggner

Praxis: 200 Beratungsstunden, davon 100 protokollierte Beratungseinheiten

Aktualisiert: 29. Sept.

100 protokollierte Beratungseinheiten (darunter mindestens fünf Erstgesprächsprotokolle und Prozessprotokolle über zwei abgeschlossene Beratungen)


§119. (1) Einer Gewerbeberechtigung für das Gewerbe der Lebens- und Sozialberatung (§ 94 Z 46) bedarf es für die Beratung und Betreuung von Menschen, insbesondere im Zusammenhang mit Persönlichkeitsproblemen, Ehe- und Familienproblemen, Erziehungsproblemen, Berufsproblemen und sexuellen Problemen. Dazu gehört auch die psychologische Beratung mit Ausnahme der Psychotherapie.


100 protokollierte Beratungseinheiten (darunter mindestens fünf Erstgesprächsprotokolle und Prozessprotokolle über zwei abgeschlossene Beratungen)


Erstgesprächsprotokoll

Ein Erstgesprächsprotokoll für einen psychologischen personzentrierten Berater sollte eine klare, strukturierte und zugleich offene Form aufweisen, um die Klientenzentrierung und die individuelle Problemlage zu reflektieren. Hier ist eine mögliche Struktur für ein solches Protokoll, angepasst an die personzentrierte Haltung und Vorgehensweise:


Berater:

Klient:

Datum:

Ort:

Dauer:


1. Begrüßung und Einführung

  • Offene Atmosphäre schaffen: Begrüßung des Klienten und kurzes informelles Gespräch zur Herstellung eines ersten Kontakts und Vertrauensaufbaus.

  • Ziel des Gesprächs klären: Erklärung des Gesprächsverlaufs, der Freiwilligkeit, Vertraulichkeit und der Rechte des Klienten.

  • Ziele und Erwartungen des Klienten: Nach den Erwartungen des Klienten an die Beratung fragen, ohne sie zu stark zu strukturieren, um den Fokus auf den Klienten zu legen.


2. Aktuelle Problemlage

  • Offene Fragen zum Anliegen: „Was führt Sie heute hierher?“, „Was ist in Ihrem Leben im Moment besonders herausfordernd?“

    • Wichtig ist, dass die Beschreibung der Problemlage nicht durch den Berater strukturiert wird, sondern Raum für den Klienten lässt, seine eigene Sichtweise zu entfalten.

  • Emotionale Lage des Klienten: Welche Gefühle erlebt der Klient im Moment? Wie beschreibt der Klient seine emotionale Belastung?


3. Lebensgeschichte und Hintergrund

  • Relevante Lebensereignisse: Sanft erkunden, ob es spezifische Ereignisse oder Erlebnisse gibt, die die aktuelle Problematik beeinflussen könnten. Hierbei nicht drängend, sondern offen bleiben.

  • Wichtige Beziehungen: Wer sind zentrale Bezugspersonen im Leben des Klienten? Wie beschreibt der Klient die Qualität dieser Beziehungen?

  • Beruflicher und sozialer Hintergrund: Gibt es besondere berufliche oder soziale Kontexte, die relevant erscheinen? Auch hier eher allgemeine offene Fragen stellen.


4. Ressourcen und Stärken

  • Selbstwahrnehmung und Stärken: Den Klienten dazu anregen, über seine Stärken, Ressourcen und bisherigen erfolgreichen Bewältigungsstrategien zu reflektieren.

    • Mögliche Fragen: „Wie haben Sie es in der Vergangenheit geschafft, mit schwierigen Situationen umzugehen?“

  • Unterstützende Faktoren: Gibt es im Umfeld unterstützende Faktoren oder Menschen, die hilfreich sein könnten?


5. Ziele und Wünsche

  • Zielsetzungen für die Beratung: Welche Veränderungen wünscht sich der Klient? Hier kann der Berater explorativ nachhaken, um ein realistisches Verständnis für die Ziele zu gewinnen.

  • Persönliches Wachstum: Welche persönlichen Entwicklungen oder Veränderungen strebt der Klient in seinem Leben an?


6. Abschluss des Gesprächs

  • Zusammenfassung des Gesprächs: Der Berater fasst zusammen, was bisher besprochen wurde, und gibt dem Klienten Raum, Ergänzungen oder Korrekturen anzubringen.

  • Weiteres Vorgehen: Vereinbarung über das weitere Vorgehen: weitere Gespräche, Ziele für die Beratung und möglicherweise erste Interventionen.

  • Feedback vom Klienten: Raum für den Klienten, Feedback zum Gespräch zu geben. Hat der Klient sich verstanden gefühlt? Gibt es noch offene Fragen?


7. Reflexion des Beraters (intern)

  • Eindruck des Erstgesprächs: Wie war die Atmosphäre? Wie hat der Klient auf die offene, empathische Haltung reagiert? Gibt es wichtige Punkte, die in den nächsten Sitzungen weiter thematisiert werden sollten?

  • Besondere Beobachtungen: Gibt es etwas Auffälliges im Verhalten oder in der Kommunikation des Klienten, das für den weiteren Beratungsverlauf relevant sein könnte?


Anmerkungen:

  • Offene Fragen und empathische Haltung: Der Fokus des Protokolls liegt auf einer offenen, nicht-direktiven Gesprächsführung, die die Autonomie und Selbstverwirklichung des Klienten betont. Es sollte immer Raum für individuelle Ergänzungen und Anpassungen geben.

  • Vertraulichkeit: Das Protokoll sollte selbstverständlich anonymisiert und vertraulich behandelt werden.


Ziel des Protokolls:

Dieses Protokoll dient als Orientierung für den Berater, die Themen und Anliegen des Klienten im Blick zu behalten, ohne den Beratungsprozess zu stark zu strukturieren. Es spiegelt die personzentrierte Haltung wider, die den Klienten als Experten für sein eigenes Leben sieht.


Prozessprotokoll


Ein Prozessprotokoll im Rahmen einer personzentrierten Beratung sollte die Entwicklung und den Verlauf des Beratungsprozesses reflektieren, wobei die Erfahrungen, Gefühle und Einsichten des Klienten stets im Mittelpunkt stehen. Das Ziel eines solchen Protokolls ist es, die Fortschritte des Klienten zu dokumentieren, ohne dabei wertend oder direktiv zu sein. Es geht darum, den Beratungsprozess empathisch und offen zu begleiten, indem man die Selbstwahrnehmung und das Erleben des Klienten fördert.


Hier ist eine mögliche Struktur für ein personzentriertes Prozessprotokoll:


Berater:

Klient:

Datum:

Sitzung: (Nummer oder Thema der Sitzung)


1. Emotionales Befinden des Klienten zu Beginn der Sitzung

  • Wie geht es dem Klienten heute?

    • Was äußert der Klient zu seinem aktuellen Befinden? Gibt es emotionale Themen oder körperliche Symptome, die den aktuellen Zustand beschreiben?

  • Erster Eindruck:

    • Wie wirkt der Klient (Gestik, Mimik, Körpersprache)? Gibt es erkennbare Veränderungen oder wiederkehrende Muster seit der letzten Sitzung?


2. Rückblick auf die letzte Sitzung

  • Klientenzentrierte Reflektion:

    • Wie hat der Klient die letzte Sitzung empfunden? Gibt es Einsichten oder neue Perspektiven, die sich seitdem ergeben haben?

  • Veränderungen seit der letzten Sitzung:

    • Hat der Klient spezifische Veränderungen in seinem Denken, Fühlen oder Verhalten bemerkt?

    • Mögliche Fragen: „Wie war die vergangene Woche für Sie? Gab es Momente, in denen Sie über unsere letzte Sitzung nachgedacht haben?“


3. Themen und Anliegen der aktuellen Sitzung

  • Aktuelle Anliegen:

    • Was bringt der Klient heute in die Sitzung ein? Welche Themen sind für ihn/sie wichtig?

    • Hier geht es darum, dem Klienten Raum zu geben, das aktuelle Anliegen zu entfalten, ohne den Verlauf zu stark zu steuern.

  • Zentrale Gefühle:

    • Welche Gefühle tauchen im Zusammenhang mit den besprochenen Themen auf? Der Berater fördert die Selbstexploration des Klienten und reflektiert die Emotionen wertfrei.


4. Exploration und Vertiefung

  • Vertiefung der Gefühle und Gedanken:

    • Welche Gedanken und Überzeugungen verbinden sich mit den besprochenen Gefühlen? Hier geht es um die Förderung der Selbstexploration. Der Berater begleitet durch empathisches Zuhören und reflektierendes Wiedergeben.

  • Kernfragen und innere Konflikte:

    • Welche inneren Konflikte oder Fragen beschäftigen den Klienten besonders? Wie drückt der Klient seine Ambivalenzen aus?

  • Offene Haltung und Neugier:

    • Der Berater bleibt offen und lässt Raum für unerwartete Wendungen oder neue Einsichten, die aus der Selbstreflexion des Klienten entstehen.


5. Ressourcen und positive Veränderungen

  • Stärken und Ressourcen des Klienten:

    • Gibt es Anzeichen, dass der Klient seine inneren Ressourcen besser nutzt oder seine Stärken in der aktuellen Situation bewusst wahrnimmt?

    • „Was hat Ihnen in den letzten Tagen geholfen?“, „Worauf können Sie stolz sein?“

  • Positive Entwicklungen:

    • Gibt es Hinweise auf persönliche Fortschritte? Wie sieht der Klient seine Entwicklung selbst? Welche Schritte zur Veränderung wurden seit der letzten Sitzung unternommen?


6. Zielorientierung und nächste Schritte

  • Ziele reflektieren:

    • Welche langfristigen oder kurzfristigen Ziele hat der Klient im aktuellen Prozess? Haben sich diese Ziele verändert? Was möchte der Klient in der nächsten Zeit in seinem Leben erreichen oder verändern?

  • Nächste Schritte:

    • Welche konkreten Schritte oder Handlungen möchte der Klient bis zur nächsten Sitzung unternehmen? Hier wird der Klient ermutigt, seine eigenen Entscheidungen und Prioritäten zu setzen, ohne Druck oder Vorgaben vom Berater.


7. Reflexion des Beraters (intern)

  • Persönlicher Eindruck:

    • Wie erlebe ich als Berater den Verlauf des Prozesses? Gibt es Themen, die stärker bearbeitet werden sollten? Wie erlebe ich die Beziehung zum Klienten?

  • Veränderungen im Prozess:

    • Welche Veränderungen oder Fortschritte habe ich im Klienten beobachtet? Gibt es Muster oder Themen, die wiederkehrend sind und auf eine tiefere Bearbeitung hinweisen?


Anmerkungen zum Prozessprotokoll:

  • Klientenzentriertheit: Dieses Protokoll legt den Fokus auf das Erleben des Klienten. Es dient dazu, den Beratungsprozess empathisch und reflektiv zu begleiten, ohne dabei den Klienten zu einem bestimmten Handlungsverlauf zu drängen.

  • Offene, nicht-wertende Haltung: Das Protokoll soll dem Klienten Raum geben, seine eigenen Erfahrungen und Fortschritte zu reflektieren. Es geht nicht um die Bewertung des Beraters, sondern um die Unterstützung des Klienten in seiner Selbstexploration.

  • Flexibilität: Das Protokoll ist flexibel und kann an die individuelle Entwicklung des Klienten angepasst werden. Es ist ein Werkzeug zur Dokumentation, sollte jedoch nie den eigentlichen personzentrierten Prozess in den Hintergrund drängen.


Nutzen eines Prozessprotokolls im personzentrierten Ansatz:

  • Förderung der Selbstreflexion: Das Protokoll bietet dem Berater eine Orientierung, um die Selbstreflexion und das Wachstum des Klienten zu unterstützen.

  • Empathische Begleitung: Es hilft, den Beratungsprozess achtsam und wertschätzend zu begleiten, wobei der Klient stets im Mittelpunkt steht.

  • Dokumentation von Fortschritten: Das Protokoll ermöglicht es, Fortschritte und Veränderungen im Laufe der Sitzungen festzuhalten, was besonders nützlich für die Reflexion des gesamten Beratungsprozesses ist.


Ein solches Protokoll bleibt flexibel und fokussiert sich auf die Stärkung der Autonomie des Klienten. Durch die kontinuierliche Reflexion des Prozesses kann sichergestellt werden, dass die Beratung stets im Einklang mit den Bedürfnissen des Klienten steht.


Es ist hilfreich, den genauen Zweck und die Vorgehensweise bei jedem Abschnitt zu verstehen, um die personzentrierte Haltung optimal im Beratungsprozess umzusetzen.


1. Emotionales Befinden des Klienten zu Beginn der Sitzung

Dieser Abschnitt ist entscheidend für die Einstimmung auf das Gespräch. Hier geht es darum, den aktuellen emotionalen Zustand des Klienten zu erfassen, ohne ihn direkt zu beeinflussen. Ein empathisches, nicht wertendes Zuhören schafft die Basis, damit sich der Klient sicher und verstanden fühlt.

  • Zweck: Den emotionalen Einstieg erleichtern, das Hier und Jetzt betonen, um dem Klienten Raum zu geben, seine Gefühle frei auszudrücken.

  • Vorgehensweise: Offene Fragen stellen wie „Wie fühlen Sie sich heute?“ oder „Gibt es etwas, das Sie aktuell besonders beschäftigt?“ Hierbei ist es wichtig, den nonverbalen Ausdruck des Klienten (Körpersprache, Mimik) ebenso zu beobachten, um ein vollständigeres Bild der Emotionen zu erhalten.

  • Achtung: Achte darauf, nicht zu drängeln. Manchmal braucht der Klient Zeit, um in seine Gefühlslage zu finden.


2. Rückblick auf die letzte Sitzung

Der Rückblick dient der Verknüpfung des letzten Gesprächs mit der aktuellen Sitzung und ermöglicht es dem Klienten, den Prozess aktiv mitzugestalten. Es fördert die Selbstwahrnehmung und gibt dem Berater die Möglichkeit zu erkennen, welche Inhalte und Einsichten besonders nachgewirkt haben.

  • Zweck: Verbindung zwischen den Sitzungen schaffen, um Fortschritte oder fortbestehende Herausforderungen zu erkennen.

  • Vorgehensweise: Sanfte, offene Fragen stellen wie „Was ist Ihnen von unserer letzten Sitzung in Erinnerung geblieben?“ oder „Gab es seitdem Momente, in denen Sie an unser Gespräch gedacht haben?“ Es sollte keine Beurteilung des Klienten stattfinden, sondern nur ein Angebot zur Reflexion.

  • Achtung: Es ist wichtig, keine Erwartungen an „Erfolge“ oder schnelle Veränderungen zu stellen. Der Fokus liegt auf dem Erleben und den Einsichten des Klienten.


3. Themen und Anliegen der aktuellen Sitzung

Dieser Abschnitt gibt dem Klienten die Möglichkeit, das Gesprächsthema selbst zu bestimmen. Der personzentrierte Ansatz betont die Autonomie des Klienten, daher ist es entscheidend, dass der Berater nicht vorgibt, worüber gesprochen werden soll.

  • Zweck: Dem Klienten Raum geben, sein aktuelles Anliegen und die damit verbundenen Gefühle zu erkunden.

  • Vorgehensweise: Den Klienten zu Beginn der Sitzung fragen, was ihm besonders wichtig ist oder was er besprechen möchte: „Was ist heute für Sie im Vordergrund?“ Diese offene Frage gibt dem Klienten die Freiheit, sich auf die Themen zu konzentrieren, die ihn wirklich beschäftigen.

  • Achtung: Vermeide es, den Klienten in eine bestimmte Richtung zu lenken oder Themen aus der letzten Sitzung forciert wieder aufzunehmen, es sei denn, der Klient bringt sie von sich aus ein.


4. Exploration und Vertiefung

Die Exploration ist der Kern der personzentrierten Gesprächsführung. Hier geht es darum, dem Klienten zu helfen, seine eigenen Gefühle und Gedanken tiefer zu verstehen und möglicherweise neue Einsichten zu gewinnen.

  • Zweck: Die Selbstexploration des Klienten fördern und tiefer in die emotionalen und kognitiven Prozesse eintauchen.

  • Vorgehensweise: Offene Fragen und reflektierendes Zuhören verwenden. Beispielhafte Fragen könnten sein: „Was bedeutet dieses Gefühl für Sie?“ oder „Welche Gedanken gehen Ihnen durch den Kopf, wenn Sie darüber sprechen?“ Der Berater sollte die Gedanken des Klienten widerspiegeln und ihn ermutigen, weiter zu reflektieren.

  • Achtung: Es ist wichtig, eine wertfreie und unterstützende Atmosphäre zu schaffen. Der Klient darf sich in seiner Selbstexploration nicht beurteilt fühlen.


5. Ressourcen und positive Veränderungen

Ein wichtiger Bestandteil des personzentrierten Ansatzes ist es, den Klienten in seiner Stärke zu sehen und ihm zu helfen, seine Ressourcen zu erkennen. Hier wird der Klient eingeladen, positive Veränderungen und Stärken zu reflektieren, die er möglicherweise in sich selbst entdeckt hat.

  • Zweck: Die Ressourcen des Klienten sichtbar machen und positive Veränderungen oder Fortschritte würdigen.

  • Vorgehensweise: Fragen wie „Gab es in letzter Zeit Momente, in denen Sie sich stark gefühlt haben?“ oder „Was hat Ihnen in schwierigen Momenten geholfen?“ können den Klienten dazu bringen, sich auf das Positive zu fokussieren.

  • Achtung: Es sollte darauf geachtet werden, dass dieser Abschnitt nicht wie eine „Aufgabe“ wirkt. Der Fokus liegt auf der freiwilligen Selbstwahrnehmung des Klienten.


6. Zielorientierung und nächste Schritte

Während der personzentrierte Ansatz stark auf den Prozess fokussiert ist, kann es hilfreich sein, dem Klienten dabei zu helfen, seine eigenen Ziele zu formulieren. Dabei ist es wichtig, dass die Zielsetzung vom Klienten selbst kommt und nicht vom Berater vorgeschlagen wird.

  • Zweck: Den Klienten ermutigen, über seine Ziele und die nächsten Schritte nachzudenken, um den Beratungsprozess aktiv zu gestalten.

  • Vorgehensweise: Fragen wie „Was möchten Sie bis zur nächsten Sitzung erreichen?“ oder „Welche Schritte würden Sie gerne unternehmen?“ können helfen, konkrete nächste Schritte zu planen. Der Berater reflektiert dabei, ohne zu steuern.

  • Achtung: Ziele sollten vom Klienten kommen und nicht aufgezwungen werden. Es ist wichtig, dass der Berater die Zielsetzung nicht als lineares „Erfolgskriterium“ darstellt, sondern als Teil der Selbstexploration.


7. Reflexion des Beraters (intern)

Dieser Abschnitt ist ausschließlich für den Berater gedacht und soll helfen, den Beratungsprozess reflektiert zu begleiten. Hier kann der Berater notieren, wie er die Sitzung erlebt hat, ob es auffällige Muster gibt und welche Themen in den nächsten Sitzungen möglicherweise weiter vertieft werden sollten.

  • Zweck: Die eigene Wahrnehmung des Beratungsprozesses reflektieren und offene Fragen oder Hypothesen für den weiteren Verlauf entwickeln.

  • Vorgehensweise: Der Berater notiert nach der Sitzung Eindrücke wie: „Wie erlebte ich die Sitzung?“, „Welche Gefühle oder Gedanken hat der Klient besonders intensiv gezeigt?“ oder „Welche Themen scheinen weiterhin im Vordergrund zu stehen?“

  • Achtung: Es sollte darauf geachtet werden, dass diese Reflexion nicht zu einer Bewertung des Klienten führt. Es geht darum, die eigene Haltung und das Erleben zu reflektieren.


Zusammenfassung:

Ein personzentriertes Prozessprotokoll ist vor allem ein Hilfsmittel für den Berater, um den Beratungsprozess strukturiert zu reflektieren und dem Klienten Raum für seine eigene Entwicklung zu geben. Es erfordert eine offene, empathische Haltung und die Bereitschaft, sich auf den Prozess des Klienten einzulassen, ohne diesen zu lenken.


Die Hauptpunkte in einem solchen Protokoll sind:

  • Offene Exploration der Gefühle und Gedanken des Klienten

  • Förderung der Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion

  • Erkennung und Stärkung von Ressourcen und positiven Veränderungen

  • Unterstützung des Klienten bei der Definition von Zielen und nächsten Schritten


Durch diese Struktur wird sichergestellt, dass der Beratungsprozess im Sinne des personzentrierten Ansatzes verlaufen kann: im Mittelpunkt stehen die Bedürfnisse, Gefühle und die Entwicklung des Klienten.

Möchtest du zu bestimmten Techniken der Exploration oder Selbstreflexion tiefere Einblicke haben?

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