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AutorenbildThomas Laggner

Sind Stalker gefährlich? Fakten, Risiken und wie du dich schützen kannst

Sind Stalker gefährlich? Fakten, Risiken und wie du dich schützen kannst

Stalking ist ein Thema, das oft unterschätzt wird – dabei kann es ernsthafte Konsequenzen für die betroffene Person haben. Was zunächst wie eine harmlose Fixierung oder ein gelegentliches „Verfolgen“ wirken mag, kann schnell in eine gefährliche Situation umschlagen. Doch wie gefährlich sind Stalker wirklich, und was sagt die Kriminalstatistik dazu?


Was ist Stalking genau?

Stalking bezeichnet das wiederholte und gezielte Verfolgen und Belästigen einer Person gegen deren Willen. Dieses Verhalten kann verschiedene Formen annehmen, wie etwa:

  • Physisches Nachstellen: Das Opfer wird verfolgt oder „zufällig“ an bestimmten Orten abgepasst.

  • Digitale Belästigung: Ständige Anrufe, Nachrichten oder das Eindringen in die Privatsphäre über soziale Netzwerke.

  • Informationsbeschaffung: Stalker sammeln teils systematisch Informationen über das Privatleben ihrer Zielperson.

Diese Aktionen sind darauf ausgelegt, dem Opfer ein Gefühl der Ohnmacht und Bedrohung zu vermitteln und werden in vielen Ländern gesetzlich verfolgt.


Die Kriminalstatistik: Zahlen und Fakten

Laut polizeilichen Daten nimmt Stalking jährlich Tausende Opfer in Anspruch. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland beispielsweise etwa 20.000 Fälle von Stalking gemeldet – ein Wert, der nur die Spitze des Eisbergs darstellt. Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt, da viele Opfer sich aus Angst vor Eskalation oder aus Schamgefühl nicht bei der Polizei melden.

Studien zur Gefährlichkeit von Stalkern zeigen, dass etwa 10–30 % aller Fälle in gewaltsame Übergriffe münden. Der Übergang zu körperlicher Gewalt ist dabei oft fließend und hängt davon ab, wie intensiv die Fixierung des Stalkers auf die Zielperson ist und wie sehr der Stalker sich durch Ignorieren oder Abweisung herausgefordert fühlt.


Anzeichen für eskalierendes Stalking

Nicht jeder Stalker ist sofort eine Gefahr, doch bei bestimmten Anzeichen kann das Risiko einer Eskalation steigen. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn:

  • Der Stalker sich abgewiesen oder verletzt fühlt.

  • Er psychische Probleme hat, die sein Verhalten begünstigen.

  • Er einen Kontrollverlust empfindet und dadurch aggressiv wird.

Besonders bedrohlich wird Stalking, wenn das Verhalten intensiviert wird oder die Verfolgung sich ausweitet – etwa durch vermehrte, unaufgeforderte Besuche am Arbeitsplatz oder durch den Versuch, Freundeskreis und Familie des Opfers einzubeziehen.


Wie kannst du dich schützen?

Frühzeitige Prävention und klare Grenzen sind der beste Schutz vor eskalierendem Stalking. Einige Tipps, um dich in einer Stalking-Situation zu schützen:

  1. Klar und deutlich Grenzen setzen: Stelle unmissverständlich klar, dass der Kontakt nicht erwünscht ist. Oft ist dies der erste wichtige Schritt, um sich abzugrenzen.

  2. Dokumentiere alle Vorfälle: Notiere Datum, Uhrzeit und Art der Belästigung. Diese Dokumentation kann bei einer späteren Anzeige sehr nützlich sein und dir helfen, den Verlauf der Ereignisse besser nachzuvollziehen.

  3. Vertraue dich anderen an: Hole dir Hilfe von vertrauten Personen oder Beratungsstellen. Es kann sehr hilfreich sein, mit jemandem darüber zu sprechen, um nicht das Gefühl zu haben, alleine damit umgehen zu müssen.

  4. Rechtliche Schritte einleiten: Wenn du dich bedroht fühlst, zögere nicht, Anzeige zu erstatten. Die Polizei kann bei Bedarf Kontaktverbote verhängen und dich über Schutzmaßnahmen informieren.


Was tun, wenn du gestalkt wirst?

Wenn du dich in einer Stalking-Situation befindest, kann das emotional sehr belastend sein. Es ist wichtig, dass du dich ernst nimmst und dir selbst eingestehst, dass du Hilfe benötigst – das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Selbstachtung. Viele Menschen erleben ähnliche Situationen, und es gibt Wege, wie du dich schützen kannst.

Ein entscheidender Schritt ist es, dir bewusst zu machen, dass du nicht alleine bist. Es gibt Beratungsstellen und Hilfsangebote, die speziell für solche Situationen da sind. In akuten Fällen kannst du jederzeit die Polizei kontaktieren. Darüber hinaus stehen auch verschiedene Notruf-Hotlines zur Verfügung, die dich beraten und unterstützen können.


Konkrete Hilfsangebote in Österreich

  • Polizei (Österreichischer Notruf): Wähle im Notfall die 133, um sofortige Hilfe zu bekommen oder Anzeige zu erstatten. Die Polizei kann dir auch Informationen zu Schutzmaßnahmen geben.

  • Gewaltschutzzentren und Interventionsstellen: Diese Stellen bieten in jedem Bundesland Unterstützung für Betroffene an. Hier kannst du dich über deine Rechte informieren und dich beraten lassen. Weitere Infos findest du unter www.gewaltschutzzentrum.at.

  • Opfer-Notruf 0800 112 112: Der Opfer-Notruf ist rund um die Uhr erreichbar und bietet kostenlose Beratung an. Website: www.opfer-notruf.at.

  • Weisser Ring: Diese Organisation bietet psychologische und rechtliche Hilfe für Opfer von Stalking. Mehr Informationen gibt es unter www.weisser-ring.at.

  • Frauenhelpline gegen Gewalt (0800 222 555): Anonyme und kostenlose Beratung speziell für Frauen. Mehr Infos unter www.frauenhelpline.at.

  • Virtuelle Hilfsangebote: Auf Plattformen wie www.neustart.at findest du umfangreiche Informationen zum Thema Stalking und Hilfsangebote.


Wie ich als Psychotherapeut helfen kann

Als Psychotherapeut und Lebensberater kann ich dir helfen, wenn du von Stalking betroffen bist. Meine Unterstützung besteht darin, dich emotional zu stabilisieren, dir Techniken zur Bewältigung von Angst und Stress zu vermitteln und dir zu zeigen, dass du nicht allein bist.


1. Emotionale Unterstützung und Validierung

Wenn du von Stalking betroffen bist, sind Angst und Ohnmachtsgefühle verständliche Reaktionen. Ich biete dir einen sicheren Raum, in dem du deine Gefühle ausdrücken kannst, ohne dass du verurteilt wirst. Du bist nicht allein, und deine Erlebnisse verdienen es, gehört und ernst genommen zu werden.


2. Psychoedukation

Es ist wichtig, dass du verstehst, was Stalking ist und welche Auswirkungen es auf deine Psyche haben kann. Ich erkläre dir genau, warum das Verhalten des Stalkers nicht deine Schuld ist und welche Strategien dir helfen können, deine Situation zu bewältigen.


3. Strategien zur Stressbewältigung und Angstregulation

Stalking kann extrem belastend sein. Ich zeige dir Techniken zur Stressbewältigung wie Atemübungen, Achtsamkeit oder progressive Muskelentspannung, die dir helfen können, in akuten Situationen Ruhe zu finden. Diese Techniken stärken deine Fähigkeit, mit der Belastung umzugehen und deine innere Balance wiederherzustellen.


4. Förderung der Selbstwirksamkeit

Viele Stalking-Opfer fühlen sich machtlos. Gemeinsam erarbeiten wir konkrete Schritte, mit denen du die Kontrolle zurückgewinnst – zum Beispiel, indem du klare Grenzen setzt und sie durchsetzt, oder einen Sicherheitsplan erstellst. Dein Wohlbefinden steht im Mittelpunkt, und ich unterstütze dich darin, wieder Vertrauen in deine eigenen Fähigkeiten zu gewinnen.


5. Konkrete Handlungsstrategien entwickeln

Wir entwickeln zusammen einen individuellen Plan, wie du dich am besten schützen kannst. Dazu gehört, dass wir klare und direkte Kommunikationsstrategien üben, um dem Stalker deine Grenzen deutlich zu machen, sowie die gezielte Nutzung von Hilfsangeboten und rechtlichen Möglichkeiten.


6. Kognitive Verhaltenstherapie zur Veränderung negativer Gedankenmuster

Stalking erzeugt oft Gedanken wie „Ich bin ständig in Gefahr“ oder „Ich bin machtlos“. Ich arbeite mit dir daran, diese Gedanken zu hinterfragen und durch positivere, realistischere Gedanken zu ersetzen. Dies hilft dir, deine Angst zu reduzieren und dein Selbstbewusstsein zu stärken.


7. Trauma-Verarbeitung

Für viele Betroffene ist Stalking ein traumatisches Erlebnis. In meiner Praxis arbeiten wir daran, dieses Trauma zu verarbeiten, damit du wieder mehr Sicherheit in deinem Leben empfindest. Ich nutze dafür bewährte Ansätze der Traumatherapie, die dir helfen, dich zu stabilisieren und die belastenden Erlebnisse schrittweise zu verarbeiten.


8. Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten

Es kann sinnvoll sein, Anwälte, Gewaltschutzzentren oder andere Fachstellen einzubeziehen. Ich unterstütze dich dabei, die richtigen Kontakte zu finden und deine Rechte wahrzunehmen. Du bist nicht alleine – es gibt ein Netzwerk, das dir helfen kann.


9. Vertrauen in die eigene Stärke wiederaufbauen

Das Wichtigste ist, dass du wieder an dich selbst glaubst. In meiner Arbeit als Psychotherapeut sehe ich meine Rolle darin, dich darin zu unterstützen, deine eigenen Stärken zu entdecken und zu nutzen. Du hast die Fähigkeit, diese Herausforderung zu bewältigen – und gemeinsam werden wir Wege finden, wie du wieder in deine Kraft kommst.


Ich bin hier, um dich zu unterstützen. Jeder kleine Schritt, den du gehst, zählt – und du musst ihn nicht alleine gehen. Wenn du das Gefühl hast, dass du Hilfe brauchst, dann zögere nicht, mich zu kontaktieren. Gemeinsam können wir einen Weg finden, wie du wieder mehr Sicherheit und Freiheit in deinem Leben empfindest.


Fazit: Du bist nicht allein

Stalking ist kein harmloses Vergehen – es ist eine ernsthafte Bedrohung, die psychische und physische Folgen haben kann. Es ist wichtig, dass du für dich selbst sorgst und dich schützt. Du hast das Recht, in Sicherheit zu leben, und es gibt Menschen, die dir helfen können. Wenn du merkst, dass du betroffen bist, zögere nicht, die genannten Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen.


Stalking ist keine harmlose Schwärmerei oder ein harmloser Flirtversuch – es ist eine ernsthafte Bedrohung, die für das Opfer schwerwiegende Folgen haben kann. Sich zu schützen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Akt der Selbstachtung und des Selbstschutzes.


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