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💔 Wenn die unsichtbare Last zu schwer wird – Care-Arbeit, Partnerschaftskrise und der Weg zurück zu sich selbst

Aktualisiert: 9. Apr.

Einblicke in seelische Prozesse


Einleitung

Sie spricht sieben Sprachen, hat studiert, fotografiert, organisiert das Familienleben wie eine Projektmanagerin – und denkt an Suizid. Nicht, weil sie krank ist. Sondern weil sie unsichtbar geworden ist. Für die Familie. Für den Partner. Und irgendwann für sich selbst.

Diese Geschichte handelt von Miriam – und von tausenden Frauen, die inmitten funktionierender Bilderbuchfamilien auf einmal den Boden unter den Füßen verlieren. Sie leistet „unsichtbare Arbeit“ in einem Maß, das irgendwann krank macht. Und wir müssen darüber reden.


Der perfekte Schein – und die stille Verzweiflung

Von außen ist alles in Ordnung. Drei Kinder, ein Camper, Urlaube, Hochzeiten, Fotobücher. Doch hinter der Kulisse tobt ein Sturm aus Erschöpfung, Partnerdominanz und der schmerzhaften Erkenntnis: „Ich bin nur noch Dienstleisterin für alle – aber niemand fragt, wie es mir geht.“

Miriams Alltag besteht aus Kochen (auf einem ineffizienten Holzofen, weil der Partner „sparen will“), Schulorganisation, psychologischen Terminen für die Tochter, Bewerbungen, Hausarbeit, Rückenschmerzen – und Schweigen. Denn der Partner duldet keine Kritik. Als sie Paartherapie vorschlägt, rastet er aus.


Wenn Care-Arbeit zum Burnout führt

Was passiert, wenn die Kinder älter werden, der Partner zu Hause sitzt und die finanzielle Verantwortung an der Frau hängen bleibt? Wenn emotionale Zuwendung nur noch als Kritik erlebt wird? Wenn Wandern – das letzte Stück Freiheit – als „Egoismus“ abgewertet wird?

Miriam entwickelt eine Depression. Suizidgedanken kommen schleichend. Und mit ihnen die Erkenntnis: „Ich habe mich selbst verloren.“


Der Weg zurück – kleine Schritte mit großer Wirkung

In der therapeutischen Arbeit beginnt Miriam, sich selbst wieder zu sehen: Ihre Ressourcen, ihre Wünsche, ihre Bedürfnisse. Sie erkennt, dass der Schmerz nicht nur aus der Situation kommt – sondern auch aus jahrzehntelangem Schlucken, Anpassen, „Funktionieren“.

Es sind kleine Schritte, die Großes bewirken: Ein Gespräch mit dem Hausarzt. Ein Termin bei der Psychotherapie. Eine Wanderung – gegen den Willen des Partners. Eine Entscheidung, sich selbst wieder zur Freundin zu werden.


Fazit: Unsichtbarkeit macht krank

Dieser Fall ist kein Einzelfall. Er steht exemplarisch für eine Generation von Frauen, die alles richtig machen wollten – und trotzdem zerbrechen. Es braucht Sichtbarkeit für emotionale Belastung, ökonomische Abhängigkeit in Beziehungen und die ungleiche Verteilung von Verantwortung in Familien.

Psychotherapie kann helfen. Und manchmal beginnt der Weg mit einem einzigen, befreienden Satz: „Ich gehe jetzt einfach. Weil ich darf.“


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